Rauchentwicklung beim Prototypen – Wir machen den Smoke-Test
Gelernte Klempner und Elektriker werden sich jetzt sicher fragen, was das Smoke-Testing mit agilen Arbeitsmethoden zu tun hat.
Woher stammt der Begriff „Smoke-Testing“?
In der Elektronik kann während des ersten Inbetriebnahme Rauch entstehen, wenn die Verkabelungen fehlerhaft sind.
In allen Bereichen wird das Smoke-Testing als finaler Probelauf verwendet, bevor das jeweilige Produkt erstmalig in Betrieb genommen wird. Es handelt sich also um einen Funktionalitätstest. So hat sich der Begriff und der Test auch in der Soft- und Hardwareentwicklung etabliert.
Unterschied im Design Sprint und im Design Thinking
Wie du Fehler beim Smoke-Test vermeiden kannst
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1. Die falsche Zielgruppe
Die Frage nach der Zielgruppe ist ein wiederkehrendes Thema und auf keinen Fall zu unterschätzen. Auf den ersten Blick wird das Produkt konkret dargestellt, alle Inhalte sind vorhanden und erwecken bei den Nutzern einen positiven Eindruck. Wenn dann jedoch die falschen Nutzer angesprochen werden, kann dies zu falschen Ergebnissen führen. Wenn die Landingpage zum Beispiel über den eigenen Facebook-Account vertrieben wird und somit nur deren Follower erreicht werden, können diese das Produkt fälschlicherweise positiv bewerten. Bei der realen Zielgruppe scheitert der Prototyp jedoch, sofern dieser die potenziellen Käufer oder Kunden überhaupt erst erreicht. -
2. Zu viel vom Prototyp verlangen
Es werden keine Abstriche oder Kompromisse gemacht. Der Prototyp muss alle Ideen wiederspiegeln und allen Beteiligten gerecht werden. Der Kern des Produkts muss vermittelt werden. Eine zu detaillierte Ausarbeitung frisst nur unnötig Zeit. Fail Fast, die Bereitschaft frühzeitig zu scheitern, sollte angestrebt werden. -
3. Den Fokus nur auf die eine Idee haben
Zum einen sollte darauf geachtet werden, den Test früh genug durchzuführen und sich nicht so lange an der Detailausführung aufzuhalten. Zum anderen sollte man aber auch nicht zu früh zu testen. Der Prototyp muss aussagekräftig genug sein. Ein weiterer zeitlicher Aspekt betrifft vor allem die Zielgruppe. Wann ist diese aktiv? Welche Tageszeit oder welcher Wochentag spielt eine Rolle? Auch können, bei dem falsch gewählten Zeitpunkt des Tests, die Ergebnisse fälschlicherweise negativ ausfallen. -
4. Die falsche Werbestrategie
Häufige Fehler sind hier, dass die falschen Kanäle ausgewählt und die richtige Zielgruppe gar nicht erst erreicht werden kann. Plattformen wie Facebook, Google oder LinkedIn bieten gute Möglichkeiten, die Zielgruppe einzugrenzen. Jedoch passiert hier häufig der Fehler, dass zu anfangs das ganze Budget verbraucht wurde, bevor beispielsweise der Facebook-Algorithmus die Kampagne optimiert hat. Wegen der Komplexität und Möglichkeiten zur Streuung von Kampagnen sollte dies einem Expertem im Online-Marketing anvertraut werden. Es wäre sehr schade, wenn eine gute Idee scheitert, weil sie falsch beworben wurde. -
5. Es ist offensichtlich ein Test
Realistische (Kauf)-Bedingungen sind essentiell für das Smoke-Testing. Wenn der Nutzer vorab mit Sätzen wie „Sei der erste, der unseren Service nutzt“ empfangen wird, beeinflusst dies sein Verhalten. Es würde keine echte Reaktion hervorrufen, sondern eher eine Meinung zu. Ebenso wäre es falsch, die Teilnahme am Test mit einem Gutschein oder Ähnlichem zu belohnen. Die Ergebnisse würden nichts über das echte Kaufverhalten aussagen. -
6. Kein logischer Aufbau
Ist der Test nicht logisch und konsistent aufgebaut besteht die Gefahr, dass die Ergebnisse verfälscht werden. Oft kann es passieren, dass sich der Prototyp über mehrere Tests hinweg zieht. Für die Auswertung muss hier darauf geachtet werden, dass eine Vergleichsbasis geschafften wird, um die Daten schlussendlich fehlerfrei auswerten zu können und dementsprechend ein aussagekräftig Testergebnis zu erhalten.
Fazit
Unternehmen haben mit dem Smoke-Testing immer die Möglichkeit, ihre Zielgruppe besser kennen zu lernen. Schon allein deshalb lohnt sich ein Smoke-Testing für dich auf alle Fälle.