Skip to main content

Schlagwort: Agiles Arbeiten

Arbeiten agile Unternehmen besser?

In den letzten Jahren hat sich der Begriff „agil“ zu einem Modewort in der Unternehmenswelt entwickelt. Viele Firmen behaupten, agil zu sein oder agil werden zu wollen. Aber was bedeutet das eigentlich? Und sind agile Unternehmen wirklich besser als traditionelle?

Agilität ist die Fähigkeit, sich schnell und flexibel an veränderte Bedingungen anzupassen. Agile Unternehmen sind in der Lage, auf Kundenbedürfnisse, Markttrends und interne Herausforderungen zu reagieren, ohne lange Planungs- und Entscheidungsprozesse durchlaufen zu müssen. Sie arbeiten in kleinen, selbstorganisierten Teams, die eigenverantwortlich und kreativ Lösungen entwickeln. Sie nutzen Feedbackschleifen, um ihre Produkte und Prozesse ständig zu verbessern. Sie sind offen für Experimente und Lernen aus Fehlern.

Agile Unternehmen haben viele Vorteile gegenüber traditionellen Unternehmen. Sie können schneller auf Veränderungen reagieren und Innovationen hervorbringen. Sie können die Motivation und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter erhöhen, indem sie ihnen mehr Autonomie und Gestaltungsspielraum geben. Sie können die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen steigern, indem sie die Kunden stärker einbeziehen. Sie können die Effizienz und Produktivität ihrer Prozesse optimieren, indem sie Verschwendung und Bürokratie reduzieren.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen und Risiken bei der Einführung von Agilität. Agile Unternehmen müssen eine starke Kultur der Zusammenarbeit und des Vertrauens schaffen, die alle Mitarbeiter unterstützt und fördert. Sie müssen klare Ziele und Werte definieren, die als Orientierung für die Teams dienen. Sie müssen geeignete Methoden und Werkzeuge auswählen, die zu ihrem Kontext und ihren Anforderungen passen. Sie müssen bereit sein, sich ständig weiterzuentwickeln und anzupassen, um nicht in alte Muster zurückzufallen.

Agilität ist also kein Allheilmittel oder ein Selbstzweck. Es ist eine Philosophie und eine Haltung, die Unternehmen helfen kann, besser zu arbeiten – wenn sie richtig verstanden und umgesetzt wird.




Weiterlesen

Das agile Manifest

blank

Das agile Manifest ist der Kern agilen Projektmanagements. Es umfasst Richtlinien für Verhalten und Werte, an denen agile Teams Orientierung finden. Das Licht der Welt erblickte das agile Manifest 2001 unter dem Namen Manifesto for Agile Software Development in Utah.

Seine Väter: 17 renommierte Softwareentwickler.
Kent Beck, Mike Beedle, Arie van Bennekum, Alistair Cockburn, Ward Cunningham, Martin Fowler, James Grenning, Jim Highsmith, Andrew Hunt, Ron Jeffries, Jon Kern, Brian Marick, Robert C. Martin, Steve Mellor, Ken Schwaber, Jeff Sutherland, Dave Thomas
Seine Bedeutung: DER Meilenstein für die moderne agile Bewegung.

Zwar fokussierte sich das agile Manifest damals auf die Entwicklung von Software, es lässt sich aber auch auf die Zusammenarbeit agiler Teams in vielen weiteren Bereichen übertragen. Dabei enthält es 4 Leitsätze für agile Teams, die in 12 Prinzipien ausformuliert sind.

Obwohl das agile Manifest nicht der Ursprung agiler Arbeit ist, so ist es doch die namensgebende Verfassung von Verhaltensregeln, die Agilität systematisch bündelte und populär machte. Scrum und Extreme Programming wurden bereits zu Beginn der 90er praktiziert, das agile Manifest gab ihnen später aber einen Rahmen – und einen übergeordneten Namen: „Agiles Arbeiten“.

Entstehung – die Geschichte der Snowbird 17

Wir schreiben das Jahr 2001. 17 Softwareentwickler treffen sich im verschneiten Snowbird, Utah in den USA. Sie wollen Skifahren und ihre Netzwerke pflegen und erweitern. Dabei verband alle eine Unzufriedenheit. Eine Unzufriedenheit darüber, wie festgefahrene Entwicklungsmethoden der 90er Jahre sie in ihren Jobs einengen. Ihre Hoffnung: ein Paradigmenwechsel. Die Snowbird 17 waren geboren.

An jenem, für die Agilität geschichtsträchtigen, Wochenende verfassen die Snowbird 17 in gerade einmal 68 Wörtern ihr agiles Manifest, das die agile Arbeit fortan prägen soll. Ihre 4 Werte und 12 Prinzipien sind wie die 95 Thesen Luthers, die sie an die virtuellen Türen der Softwareschmieden dieser Welt schlagen.

Denn ähnlich wie Martin Luther stören die Snowbird 17 mehrere Aspekte ihres Arbeitsalltags, die sie mit ihrem Manifest verändern möchten. Diese Probleme waren:

  • Große Zeitspannen zwischen der Formulierung von Kundenwünschen und der tatsächlichen Bedienung dieser durch Technologien. Eine Problematik, die zu vielen abgebrochenen Projekten führte.
  • Die zu detaillierte Planung und Berichterstattung bei der Softwareentwicklung. Diese hatten zur Folge, dass die Erfüllung der Anforderungen der Kunden vernachlässigt wurde.
  • „Exzellenz“ und „Integrität“ hatten es zwar ins Vokabular vieler Unternehmen geschafft, nicht aber in den Arbeitsalltag der Angestellten, insbesondere der Softwareentwickler.
Längst hat das agile Manifest den Schritt von der Softwareentwicklung hin zu anderen Branchen und Bereichen geschafft. Heute sind agile Werte und Prinzipien in vielen Projekten und Unternehmen vertreten – aber nicht in so vielen, wie sie es könnten.

4 gewinnt – oder die 4 agilen Werte

So kamen die Snowbird 17 auf folgende 4 agile Werte
Individuen und Interaktionen
sind wichtiger als
Prozesse und Werkzeuge.

Funktionierende Software
ist wichtiger als
umfassende Dokumentation.

Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen.

Reaktion auf Veränderung ist wichtiger als
das Befolgen eines Plans.

Die 12 Prinzipien des agilen Manifests

Aus diesen 4 Werten folgern die Snowbird 17 die folgenden 12 Prinzipien
  • Die frühzeitige und konstante Lieferung von hochwertiger Software an Kunden ist von höchster Priorität.
  • Veränderungen der Anforderungen sind zu jeder Zeit des Entwicklungsprozesses willkommen und stellen einen Wettbewerbsvorteil der Kunden dar.
  • Die regelmäßige Auslieferung funktionierender Software (Lösungen) erfolgt innerhalb weniger Wochen oder Monate, bevorzugt in der kürzeren Zeitspanne.
  • Eine enge Zusammenarbeit von Sachkundigen und Entwickelnden während des gesamten Projekts ist elementar.
  • Motivierte Einzelpersonen erhalten das Vertrauen, die Unterstützung und das nötige Umfeld, um Projekte erfolgreich abschließen zu können.
  • Das wichtigste Tool, um Fortschritt zu messen ist Software. Funktionierende Software.
  • Eine nachhaltige Entwicklung wird von agilen Prozessen unterstützt. Ein homogenes Tempo sollte dabei auf unbegrenzte Zeit sowohl von Auftraggebenden, Entwickelnden und Benutzenden gehalten werden können.
  • Den Fokus stetig auf technische Perfektion und hervorragendes Design zu legen, fördert die Agilität.
  • Einfachheit ist eine Kunst – beherrsche sie. Das heißt, maximiere die Zeit, in der du nicht (unnötig) arbeitest.
  • Selbstorganisierte Teams erschaffen die beste Architektur, das beste Design und erfüllen Anforderungen am treffendsten.
  • Reflektiere regelmäßig, reagiere angemessen und werde effektiver. Im Team und auch allein.

Wie aktuell ist das agile Manifest?

Das agile Manifest feierte 2021 seinen 20. Geburtstag und erhält damit beinahe die internationale Volljährigkeit. Heißt das aber nicht gleichzeitig, dass es damit auch schon wieder überholt ist? Nein! Im Gegenteil: Es ist gerade dabei, aus seinen pubertären Teenagerschuhe hinauszuwachsen, sie abzulegen und weiter zu reifen.

Und so entkommt es immer weiter seiner Kinderstube, der Softwareentwicklung, um sich in anderen Branchen und Bereichen auszuprobieren, weiterzuentwickeln und zu etablieren. Denn die Leitsätze sind auf vielerlei Weise übertragbar. Die Mischung aus Prinzipien und Werten haben immer noch ihre Gültigkeit und sind für jede agile Vorgehensweise relevant.

Dem Vorwurf der eigenen Stagnation, hält das agile Manifest stand. Im Vergleich zu vielen Firmen, die sich immer noch auf der rechten Seite der 4 Werte befinden, steht das agile Manifest weiterhin aktueller und besser für die Zukunft gerüstet da.

Wie kommt das agile Manifest zur Anwendung?

Gerade für Teams, die noch nicht so vertraut sind mit dem agilen Manifest, kann es hilfreich sein, sich die Prinzipien und Werte regelmäßig wieder zu verinnerlichen und Wege finden, diese anzuwenden.

Gerade durch die Pandemie ist deutlich geworden, wie sehr Agilität Unternehmen helfen kann. Langfristige Pläne aus dem Jahr 2019 waren schon März 2020 veraltet. Es wird also zunehmend essenzieller, schnell auf Veränderungen reagieren und sich anpassen zu können.

Fazit

Mit seinen 4 Werten und 12 Prinzipien ist das agile Manifest alles andere als eine reine Checkliste, auf der man einfach abhakt, was getan werden muss. So mit dem Manifest zu arbeiten wäre alles andere als agil.

Es ist ein Rahmen, ein Kodex, eine Leitplanke zur Orientierung. Denn orientiert man sich am agilen Manifest und versucht in dem Rahmen zu bleiben, den es absteckt, ist ein großer Schritt in Richtung Agilität bereits getan.

Agile Tools wie Scrum oder auch der Design Sprint basieren auf dem agilen Manifest. Zusammen mit agilen Methoden entsteht so eine Struktur, mit der man Teams agil organisieren kann. Das heißt aber auch, dass jedes Mitglied des Teams zuerst an sich selbst arbeiten und agile Werte im Arbeitsalltag integrieren sollte. Ansonsten verbleiben viele Teams bei „toll ein anderer macht‘s“.



Weiterlesen

Was ist agiles Arbeiten und wie profitieren Unternehmen davon?

blank

„Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.“ – George Orwell

Kennst Du das Gefühl? Gestern noch warst Du technisch auf dem neuesten Stand. Dein Motorola Razr war der letzte Schrei. Jeder hat Dich für das Design des Klapphandys und Deine Mobilität beneidet. Mit einer DSL-Leitung zuhause warst du weltweit vernetzt und am Puls der Zeit. Zwar nur in einem schneckengleichen Tempo, mit dem Dich der Internet Explorer eben arbeiten lassen hat, aber immerhin warst Du vernetzt. Das World Wide Web lag Dir zu Füßen. Heute würde man dafür wohl nur ein müdes Lächeln ernten. Vielleicht nicht mal mehr das… Aber was ist passiert?

Technologischer Fortschritt. Der ist passiert. Und er passiert kontinuierlich weiter. Das Karussell der Innovations- und Produktzyklen dreht sich immer schneller und die Zeiten ändern sich. Und damit unsere Technologie. Und damit unsere Gedanken. Und damit unsere Arbeit. Und damit unsere Arbeitsweise. Um vom Wettbewerb nicht überholt und vom Markt gedrängt zu werden, müssen Unternehmen handeln.

Agiles Arbeiten ist ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang häufig fällt. „Agil sein. Ja das heißt eben nicht behäbig, träge oder unbeweglich zu sein – sondern leichtfüßig, flexibel und dynamisch!“ Aussagen wie diese hört man dann des Öfteren. Für einzelne Personen kann man sich das vermutlich noch erklären, aber was heißt das denn jetzt im Zusammenhang mit Unternehmen oder meiner Arbeit? Was ist agiles Arbeiten?

Was bedeutet agil sein?

Agilität liegt das lateinische Wort agilis zugrunde, welches wiederum vom lateinischen agere – handeln stammt und beweglich bedeutet. In der modernen Arbeitswelt trat es erstmals um die Jahrtausendwende in Erscheinung. Damals, genau wie heute, veränderte sich die Arbeitswelt rasend schnell. Softwareentwickler überlegten sich Möglichkeiten, wie sie den Anschluss beibehalten konnten. Ihre bisherigen Prozesse sorgten dafür, dass ihre Software bei Fertigstellung und Veröffentlichung schon veraltet war.

Eine Definition von agilem Arbeiten? Vorausschauende Antizipation – klingt zwar hochgestochen, trifft agile Arbeit aber äußerst gut und ist unser Ansatz einer Erklärung. Den Blick nach vorne richtend gilt es, sich nicht nur den momentanen Bedingungen anpassen zu können, sondern am besten schon den nächsten, den übernächsten und den darauffolgenden Entwicklungsschritt im Auge zu haben.

In seinem Kern beschreibt agiles Arbeiten also, sich den rasanten Veränderungen von Gesellschaft und Arbeitswelt anpassen zu können. Aber anders als man jetzt denken mag, bedeutet agiles Arbeiten nicht einfach nur „ein wenig flexibler zu sein“ oder „seine Arbeit einfach ein wenig schneller zu erledigen.“ Wie agiles Arbeiten im Unternehmen funktionieren kann und was dafür notwendig ist, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Agiles Arbeiten ist gute Kommunikation

Agiles Arbeiten kann nur mit einer Verbesserung der Kommunikation funktionieren. Sie ist die Grundlage für ein erfolgreiches und zukunftsfähiges Unternehmen. Mitarbeiter werden dazu motiviert, mehr miteinander zu kommunizieren und einander zuzuhören. Das fördert die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt im Team. So kann eine effiziente Kommunikation stattfinden – sowohl intern im Unternehmen als auch extern mit Kunden.

Agiles Arbeiten ist Flexibilität

Es reicht nicht mehr nur technisch auf dem neuesten Stand zu sein. Flexibilität ist das Zauberwort. Stell Dir Dein Unternehmen vor wie diese 3D-Nagelbilder. Anfang der 2000er waren die unfassbar hip und hauptsächlich in kitschigen Geschenkshops zu finden. Man drückt zum Beispiel seine Hand hinein, um dann auf der anderen Seite den 3D-Abdruck dieser zu erkennen. Was wollen wir aber damit sagen? Sei anpassungsfähig wie ein Nagelbild! Ganz gleich, was in der Zukunft auf Dein Unternehmen zukommen mag – es muss sich anpassen können. Zieh ein paar deine Nägel zurück, schiebe andere dafür vor. So passt sich dein Unternehmen dem technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt sowie dem steigenden Wettbewerbsdruck an.

Agiles Arbeiten ist das Durchbrechen von Strukturen

Eine gut funktionierende Kommunikation und flexible Anpassungsfähigkeit erlauben das Durchbrechen von festgefahrenen Prozessen und hierarchischen Strukturen. Bürokratische Hürden werden, wo möglich, begraben.

Inkrementelle Verfahren ersetzen lineare Projektabläufe. Das heißt, man nähert sich schrittweise der Lösung an und das Produkt wird im Laufe der Entwicklung kontinuierlich verbessert. Dabei gehen einzelne Schritte fließend ineinander über und finden teilweise parallel statt. Zwischenergebnisse liefern wichtige Einblicke und bieten die regelmäßige Möglichkeit, Fehler zu beheben. Diese wiederholten Prüfungen und Analysen von Zwischenergebnissen, sind ein elementarer Bestandteil agilen Arbeitens.

Lineare Projekte laufen oft wie ein Wasserfall ab. Einzelne Schritte bauen aufeinander auf, finden aber in den meisten Fällen erst statt, wenn der vorherige abgeschlossen ist. So häufen sich Fehler und können nicht im selben Maß behoben werden, wie in einem inkrementellen Prozess.

Wenn Strukturen und Hierarchien erstmal zum Einstürzen gebracht wurden, können sich Kreativität und Innovation richtig ausbreiten. Wer schöpferisch und geistreich arbeiten soll, braucht Platz. Platz, um sich ideenreich austoben zu können. Platz, um sich und Produkte zu testen, zu evaluieren und stetig zu verbessern. Platz, um Fehler zu machen und letzten Endes wie der Phönix aus der Asche aufzuerstehen – mit echten Innovationen. Innovationen, die es in sich haben. Innovationen, die keine 3. Kopie derselben Idee eines anderen Unternehmens sind. Das festgeschnürte Korsett veralteter Gefüge nimmt dafür viel zu oft die Luft und die Kreativität erstickt. Sprenge die Ketten, die Dich und Dein Unternehmen einengen!

Agiles Arbeiten im Unternehmen

Agilität stellt viele klassische Arbeitsweisen von Unternehmen auf den Kopf. Im Idealfall wird sie deshalb auch vom gesamten Unternehmen gelebt. Denn in wirklich agil organisierten Unternehmen, fällt die Verantwortung weg vom Management, hin zu den einzelnen Teams – sie übernehmen die Verantwortung für ihr eigenes Handeln. Dass, das die Motivation steigert, haben wir bereits in den Vorteilen agiler Arbeit erklärt.

Damit Agilität in einem Unternehmen aber funktionieren kann, braucht es Agile Werte, Agile Prinzipien, Agile Methoden und Agile Tools.

  • Agile Werte

    Die Basis jeder Agilität. Ein Unternehmen muss in die Agilität hineinwachsen. Und das kann seine Zeit dauern. So werden nach und nach Teams befähigt, agil Projekte umzusetzen.
  • Agile Prinzipien

    Agile Werte leben. Neben den agilen Werte gibt es die agilen Prizipien. Es geht in erster Linie um eine funktionierende Lösungsidee und ein Team, das harmonisch und selbstorganisiert zusammenarbeitet
  • Agile Tools

    Agile Tool sind schnell erlern- und anwendbar und unsterstützen das Arbeiten mit agilen Werten und Prinzipien. Beispiele agiler Tools sind Daily Stand-up Meetings, LDJs oder auch das Kanbanboard.
  • Agile Methoden

    Agile Methoden sind mit ein bisschen Übung gut umsetzbar und bedienen sich agiler Tools für bestimmte Abläufe und können so das ganze Potenzial agiler Werte und Prinzipien ausschöpfen.

Mit agiler Arbeit bereit für die Zukunft

Agil sein heißt flexibel sein. Beweglich sein. Anpassungsfähig sein. Auf Veränderungen vorbereitet sein. Auf diese Weise verpasst man keinen Trend, kann rechtzeitig antizipieren und ist schnell. Schnell in der Ideenfindung. Schnell in der Problemlösung. Schnell darin, Kundenwünsche zu erkennen. Agil sein heißt, bereit für die Zukunft sein.

Wie agiles Arbeiten funktioniert, wie es sich anfühlt und welche innovative Kraft es freisetzt, kann man wohl auch im längsten Blogbeitrag nicht beschreiben. Agile Arbeit kann man nicht erklären, man muss sie erleben!

Wie agil Dein Unternehmen schon ist, kannst Du in unserem kostenlosen Agilitätstest herausfinden. Egal wie agil Du und Dein Unternehmen schon sind, wir beraten und unterstützen Dich gerne auf Deinem Weg zum agilen Unternehmen!




Weiterlesen

Rauchentwicklung beim Prototypen – Wir machen den Smoke-Test

blank

Gelernte Klempner und Elektriker werden sich jetzt sicher fragen, was das Smoke-Testing mit agilen Arbeitsmethoden zu tun hat.

Tatsächlich ganz schön viel. Beim Design Thinking und Design Sprint werden entwickelte (Produkt-)ideen vorab getestet. Eine Möglichkeit das zu tun ist das sogenannte Smoke-Testing. Was es mit dem Begriff auf sich hat und welche Vor- und Nachteile das Smoke-Testing hat, erfährst du in unserem Blogbeitrag.

Woher stammt der Begriff „Smoke-Testing“?

Das Smoke-Testing, auch „Rauchtest“ genannt, findet seinen Ursprung in handwerklichen Bereichen wie der Gas-/Wasserinstallation und der Elektrik, aber auch in der Softwareentwicklung. Bevor neue Gas- oder Wasserleitungen in Betrieb genommen werden, wird vorab als Probelauf Rauch in die Rohre gegeben, um etwaige Lecks zu finden. Dieselbe Technik wurde früher übrigens auch bei der Reparatur von Holzblasinstrumenten angewandt.

In der Elektronik kann während des ersten Inbetriebnahme Rauch entstehen, wenn die Verkabelungen fehlerhaft sind.
In allen Bereichen wird das Smoke-Testing als finaler Probelauf verwendet, bevor das jeweilige Produkt erstmalig in Betrieb genommen wird. Es handelt sich also um einen Funktionalitätstest. So hat sich der Begriff und der Test auch in der Soft- und Hardwareentwicklung etabliert.

Unterschied im Design Sprint und im Design Thinking

Anders als in den handwerklichen Bereichen wird der Smoke-Test von Nutzern anstatt von den Entwicklern durchgeführt. In den agilen Arbeitsmethoden kommt das Smoke-Testing hauptsächlich beim Testen digitaler Produkte zum Einsatz. Hierbei wird in den meisten Fällen ein Prototyp in Form einer Landingpage erstellt. So werden Nutzerreaktionen gesammelt und die Daten ausgewertet. Der Vorteil ist, dass die Nutzer nicht wissen, dass sie sich in einer Testsituation befinden und die Ergebnisse dadurch gar nicht verfälscht werden. Kleine Fehler in der Vorbereitung können jedoch auch die Testergebnisse beeinflussen.

Wie du Fehler beim Smoke-Test vermeiden kannst

Da kleine und scheinbare Fehler oft das Gesamtergebnis des Smoke-Testings verfälschen können, haben wir euch die wichtigsten hier notiert
  • 1. Die falsche Zielgruppe

    Die Frage nach der Zielgruppe ist ein wiederkehrendes Thema und auf keinen Fall zu unterschätzen. Auf den ersten Blick wird das Produkt konkret dargestellt, alle Inhalte sind vorhanden und erwecken bei den Nutzern einen positiven Eindruck. Wenn dann jedoch die falschen Nutzer angesprochen werden, kann dies zu falschen Ergebnissen führen. Wenn die Landingpage zum Beispiel über den eigenen Facebook-Account vertrieben wird und somit nur deren Follower erreicht werden, können diese das Produkt fälschlicherweise positiv bewerten. Bei der realen Zielgruppe scheitert der Prototyp jedoch, sofern dieser die potenziellen Käufer oder Kunden überhaupt erst erreicht.
  • 2. Zu viel vom Prototyp verlangen

    Es werden keine Abstriche oder Kompromisse gemacht. Der Prototyp muss alle Ideen wiederspiegeln und allen Beteiligten gerecht werden. Der Kern des Produkts muss vermittelt werden. Eine zu detaillierte Ausarbeitung frisst nur unnötig Zeit. Fail Fast, die Bereitschaft frühzeitig zu scheitern, sollte angestrebt werden.
  • 3. Den Fokus nur auf die eine Idee haben

    Zum einen sollte darauf geachtet werden, den Test früh genug durchzuführen und sich nicht so lange an der Detailausführung aufzuhalten. Zum anderen sollte man aber auch nicht zu früh zu testen. Der Prototyp muss aussagekräftig genug sein. Ein weiterer zeitlicher Aspekt betrifft vor allem die Zielgruppe. Wann ist diese aktiv? Welche Tageszeit oder welcher Wochentag spielt eine Rolle? Auch können, bei dem falsch gewählten Zeitpunkt des Tests, die Ergebnisse fälschlicherweise negativ ausfallen.
  • 4. Die falsche Werbestrategie

    Häufige Fehler sind hier, dass die falschen Kanäle ausgewählt und die richtige Zielgruppe gar nicht erst erreicht werden kann. Plattformen wie Facebook, Google oder LinkedIn bieten gute Möglichkeiten, die Zielgruppe einzugrenzen. Jedoch passiert hier häufig der Fehler, dass zu anfangs das ganze Budget verbraucht wurde, bevor beispielsweise der Facebook-Algorithmus die Kampagne optimiert hat. Wegen der Komplexität und Möglichkeiten zur Streuung von Kampagnen sollte dies einem Expertem im Online-Marketing anvertraut werden. Es wäre sehr schade, wenn eine gute Idee scheitert, weil sie falsch beworben wurde.
  • 5. Es ist offensichtlich ein Test

    Realistische (Kauf)-Bedingungen sind essentiell für das Smoke-Testing. Wenn der Nutzer vorab mit Sätzen wie „Sei der erste, der unseren Service nutzt“ empfangen wird, beeinflusst dies sein Verhalten. Es würde keine echte Reaktion hervorrufen, sondern eher eine Meinung zu. Ebenso wäre es falsch, die Teilnahme am Test mit einem Gutschein oder Ähnlichem zu belohnen. Die Ergebnisse würden nichts über das echte Kaufverhalten aussagen.
  • 6. Kein logischer Aufbau

    Ist der Test nicht logisch und konsistent aufgebaut besteht die Gefahr, dass die Ergebnisse verfälscht werden. Oft kann es passieren, dass sich der Prototyp über mehrere Tests hinweg zieht. Für die Auswertung muss hier darauf geachtet werden, dass eine Vergleichsbasis geschafften wird, um die Daten schlussendlich fehlerfrei auswerten zu können und dementsprechend ein aussagekräftig Testergebnis zu erhalten.

Fazit

Das Smoke-Testing scheint auf den ersten Blick recht simpel wirken. Jedoch kann Unachtsamkeit schnell zu einem fehlerhaften Ergebnis führen. Umso wichtiger, dass der Test gut vorbereitet ist und alle Fehlerquellen vorab beseitigt wurden. Es wäre bedauernswert, wenn eine erfolgsversprechende Idee zu Unrecht verworfen wurde, weil kein professionelles Smoke-Testing durchgeführt wurde. Unabhängig von der jeweiligen Idee haben Unternehmen mit dem Smoke-Testing immer die Möglichkeit ihre Zielgruppe besser kennen zu lernen. Schon allein deshalb lohnt sich ein Smoke-Testing immer.

Unternehmen haben mit dem Smoke-Testing immer die Möglichkeit, ihre Zielgruppe besser kennen zu lernen. Schon allein deshalb lohnt sich ein Smoke-Testing für dich auf alle Fälle.




Weiterlesen

Storyboards: Der erste Schritt zum Prototyp

blank

Im Design Sprint und Design Thinking haben Storyboards noch eine weitere Aufgabe: sie geben dem Verfasser Feedback, ob die eigentliche Idee umsetzungstauglich ist, noch bevor diese Aufgabe der Prototyp übernimmt.

Diese Technik kann also als ein frühes Prototyping verwendet werden.

wa blog 006 picture 1

Storyboards werden immer nur von einer Person geschrieben. Ein Storyboard muss und sollte nicht perfektioniert werden. Es muss nur so detailliert wie nötig sein. Ein Storyboard sollte mit möglichst wenig Text auskommen und muss unbedingt selbsterklärend sein. Und ganz wichtig: jeder kann ein Storyboard verfassen. Das zeichnerische Können wird außen vor gelassen.

Wichtig ist, dass der Kern der Erzählung gut wiedergegeben wird. Ziel von jedem Storyboard ist, dass die Visualisierung der Konzeptidee und der Lösungsvorschlag sichtbar und nachvollziehbar dargestellt wird.

wa blog 006 picture 2

ERSTELLUNG EINES STORYBOARDS

Als erstes wird ein Gitter von ca. 15 Feldern gezeichnet. Dies kann auf Papier, auf einer freien Wand oder einem Whiteboard stattfinden. Man beginnt mit dem Storyboard immer im linken, oberen Feld des Gitternetzes. Hier wird die Eröffnungsszene dargestellt, also der Moment oder die Plattform, in der z.B der Kunde den ersten Kontakt zum Produkt hat. Beispiel dafür können die Websuche sein, die Zeitschrift mit einer Werbeanzeige, das Facebook oder Instagram Posting oder das Ladenregal, in welchem sich das Produkt befindet. Nun werden die einzelnen Felder befüllt. Das Team berät jeden einzelnen Schritt und der Zeichner bringt diesen aufs Papier. Notizen, ausgedruckte Fotos und Post-its aus der vorherigen Arbeit können hier sehr gut mit verwendet werden.

Das Storyboard hilft nicht nur dabei, die Konzeptidee zu visualisieren, sondern dient auch als Basis für die Entwicklung des Prototypen.

Als ein Teil der agilen Arbeitsmethoden findet sich das Storyboard im Design Sprint, Design Thinking und anderen Bereichen wieder.

Wichtig ist, dass der Kern der Erzählung gut wiedergegeben wird. Ziel von jedem Storyboard ist, dass die Visualisierung der Konzeptidee und der Lösungsvorschlag sichtbar und nachvollziehbar dargestellt wird.

Warum ein Storyboard bei anderen Prozessen weiterhelfen kann und wie es genau für dein Produkt oder deine Dienstleistung nützlich ist, erfährst Du in unseren Workshops

Erfahre mehr über unsere Workshops




Weiterlesen

Welcher Typ im Design Thinking bist Du?

blank

Obwohl alle Menschen biologisch gleich sind, unterscheiden sich ihre Persönlichkeiten stark. Die Einteilung nach „Generalist“ und „Spezialist“ um einen Mitarbeiter zu beschreiben, ist heutzutage unzureichend. Die Buchstaben des Alphabets reichen dafür wahrscheinlich auch nicht aus.

Generalist

Ein Generalist legt seine Interessen nicht auf ein spezielles Aufgabengebiet fest. Er verfügt über breites Wissen und viele Kompetenzen. Sie sind flexibel einsetzbar, oft wird ihnen aber nachgesagt, ihr Wissen sei zur Erledigung bestimmter Aufgaben nicht tief genug.

Spezialist

Ein Spezialist hingegen verfügt über ein sehr detailliertes Fachwissen in einem Fachgebiet, oftmals auch einer Nische im Arbeitsmarkt. Dadurch haben sie ein Alleinstellungsmerkmal und einen hohen Marktwert. Sie lauern gleichzeitig aber auch der Gefahr der ausreichenden Nachfrage am Arbeitsmarkt.

Wir haben trotzdem einige gängige Definitionen von Charakteren zusammengefasst, die sich am Aussehen der Buchstaben des Alphabets orientieren.

  • wa blog t shaped person

    T-Shaped Person
    Der vertikale Balken des Buchstabens „T“ steht für die Spezialisierung, die eine Person aus der eigenen Disziplin einbringt. Der horizontale Balken steht für Offenheit und Interesse gegenüber anderen Menschen, Aufgaben und der Umwelt. Personen dieses Typs weisen daher eine breite Erfahrung in verschiedenen Disziplinen vor. Die T-Shaped Person vereint also die Stärken eines Generalisten und eines Spezialisten. Zusätzlich zu seinen diversen Fähigkeiten ist er mindestens auf einem Gebiet Experte. Sie haben einen Schwerpunkt, können aber, sobald der Bedarf entsteht, flexibel Bedarfslücken füllen.
  • wa blog comb shaped person

    Comb-Shaped Person
    Diese Mitarbeiter haben Wissen über mehrere Fachgebiete hinweg, dargestellt wird das durch die Kammspitzen. Diese sind verbunden mit einer fundierten Basis. Dennoch sind die Spitzen nie so lang, wie die eines Spezialisten. Das heißt: das Wissen dieser Personen ist nie so tief, dass es mit einem Spezialisten vergleichbar wäre. Oft sind diese Personen trotzdem nützlicher als Spezialisten, wenn sie denn genug Tiefe auf den verschiedenen Gebieten besitzen. Sie denken und handeln bereichsübergreifend, eine wertvolle Eigenschaft in der zunehmend dynamischen, vernetzten und komplexen Welt.
  • wa blog mshaped person

    M-Shaped Person
    Die vertikalen Balken des „M“ zeigen, dass die Person über mehrere Fachkenntnisse verfügt. Daher können diese Personen flexibler eingesetzt werden, als Personen, die auf ein Fachgebiet spezialisiert sind. Das klingt jetzt ähnlich der Definition von T-Shaped Mitarbeitern? Im Gegensatz zu den T-Shaped Mitarbeitern, die auch über mehrere Fachkenntnisse verfügen, haben M-Shaped Mitarbeiter eben noch größere Fähigkeiten auf den Fachgebieten. Daher gehören M-Shaped Mitarbeiter oft zu funktionsübergreifenden Hochleistungsteams.
  • wa blog e shaped person

    E-Shaped Person
    Die Eigenschaften dieser Mitarbeiter sind vergleichbar mit den T-Shaped Mitarbeitern. Sie haben in wenigen Bereichen Fachkenntnisse, aber in mehreren Bereichen Erfahrung. Bei ihnen liegt jedoch ein besonderer Wert auf der „Execution“, zu deutsch „Ausführung“. Sie setzen ihre Ideen schnell in Realität um. Sie gehen Risiken ein, um diese umzusetzen und sind innovativ.
  • wa blog i shaped person

    I-Shaped Person
    Diese Personen sind die eigentlichen Spezialisten. Sie sind fokussiert auf ihren Schwerpunkt und wissen wenig über andere Themengebiete. Deshalb werden sie durch ein „I“ dargestellt – es steht für ihr tiefes Wissen und ihre Erfahrung in einem Bereich. Diese Menschen können zwar auf ihrem Gebiet sehr erfolgreich sein, aber gerade im Design Thinking ist eine intensive, teamübergreifende Zusammenarbeit gefordert. Hier funktionieren andere Charaktere besser als I-Shaped Spezialisten.

Und welcher Typ bist Du?

Durch die verschiedenen Charaktere resultieren multidisziplinäre Teams. Personen mit verschiedenen Fähigkeiten lassen sich flexibler einsetzen. Die positiven Ergebnisse sind eine größere Interkonnektivität zwischen den Abteilungen bzw. multidisziplinäre Teams, eine offene und bessere Kommunikation, eine starke Zusammenarbeit und kreative Innovation.



Weiterlesen

Was wollen meine Kunden wirklich?

blank

Trotz ähnlicher Produkte von Giganten wie Apple oder Amazon verzeichnet Netflix 13-18% neue Abonnenten jährlich und hat sich so mittlerweile mehr als 150 Millionen Abonnenten aufgebaut.

Die Business Strategie von Netflix basiert schon früh auf Forschung und dem Verstehen des Kunden. Teams aus verschiedenen Abteilungen arbeiten zusammen und generieren schnell Prototypen, die getestet werden um nutzbare Lösungen zu bekommen.

Dazu sagt Gibson Biddle, früherer VP von Netflix: „Unsere Vision war es, dass die Produktmanager bei Netflix bemerkenswerte Einblicke in die Verbraucher entwickeln müssen, angetrieben von den Ergebnissen und dem Lernen aus Tausenden von Experimenten.“

Die Akte Netflix

Aber was macht Netflix dabei anders als die anderen Unternehmen? Sie haben das Unternehmen customer obsessed ausgerichtet. Das ist ein Kernaspekt des Design Thinkings.​

Wenn Unternehmen customer focussed arbeiten, liegt ihr Fokus auf den momentanen Wünschen und Erwartungen der Kunden, welche von den Unternehmen erfasst, analysiert und in den Produkten umgesetzt werden. Bei einer customer obsessed Arbeitsweise versuchen die Unternehmen zusätzlich vorherzusehen, was der Kunde in Zukunft braucht. Die Unternehmen bieten dann Lösungen für diese Bedürfnisse, statt Produkte.

Jetzt aber Klartext – Wie Netflix die Kunden glücklich macht

Eben diese Marktforschung zeigt 2011, dass die Zielgruppe provokativere Inhalte, als die in der Prime Time gezeigten Filme, wollen.
Die Antwort von Netflix: sie produzieren diese selbst. House of Cards legt 2013 den Grundstein des Erfolges der Eigenproduktionen.

Doch woher weiß Netflix, was ich in einem Jahr sehen möchte, und produziert genau das?

Nach dreijährigem Prototyping wird die Funktion „Weil Sie angeschaut haben…“ entwickelt. Diese hilft uns zu finden, was wir als nächstes ansehen möchten. Die Grundlagen dafür liefern unsere Daten.

wa blog 005 picture daredevil

Doch wie schafft es Netflix, mehr Daten aus uns herauszulocken um damit noch genauer unseren Geschmack zu treffen?

Die Lösung dieses Problems war die Überarbeitung des Ratingsystem. Das frühere Ratingsystem bestand aus Sternen. Auf anderen Webseiten (z.B. Amazon) steht die Sternebewertung für die durchschnittliche Bewertung. Die Nutzer haben angenommen, dass das bei Netflix auch so ist.

Was viele Nutzer dabei nicht wussten: Wenn mir ein Film mit 4 Sternen angezeigt wurde, heißt das nicht, dass dieser Film von anderen Nutzern im Durchschnitt mit 4 Sternen bewertet wurde. 4 Sterne bedeuteten, dass ich auf Basis meines bisherigen Streamingverhaltens diesen Film mit 4 Sternen bewerten würde.

Die Auswirkung: Die eigene Bewertung wird als weniger wichtig empfunden, sie ist nur eine von vielen. Ergo: Die Kunden haben den Inhalt nicht bewertet. Das hat die Vorschläge der Netflix-Algorithmen negativ beeinflusst (dazu später mehr).

wa blog 005 picture pandemie

Die Lösung: Ein neues Ratingsystem muss her

Nach verschiedenen Prototypen und Testings direkt an den Nutzern war klar: die Lösung ist die Einführung des binären Daumen hoch-Daumen runter – Feedbacks.

Während des Testens vor der Einführung 2017 zeigte sich, dass über 200 % mehr Ratings abgegeben wurden. Das wiederrum optimiert die Genauigkeit des Algorithmus.

Durch das optimierte Ratingsystem, die Marktforschung und damit auf Basis der Kundendaten weiß Netflix heute, bereits vor dem Launch einer Eigenproduktion, welche Kunden diese anschauen werden. Sie können Filme und Serien frei nach den Kundenbedürfnissen gestalten: Welche Filme brechen wir ab, welche Schauspieler schauen wir gerne an? Den passenden Nutzern wird die Produktion vorgeschlagen.

Netflix hat es geschafft, den Kunden zu verstehen

Wünsche über Serien oder Filme, das heißt Produkte, die der Nutzer selbst noch nicht weiß, kann Netflix optimiert auf den einzelnen Kunden bereitstellen. Wir klicken es an, da es uns persönlich anspricht – von dem Inhalt der Serie bis hin zu dem individualisierten Cover und Trailer.

Die Funktionalität von Design steht bei Netflix im Mittelpunkt des Unternehmens. Doch jetzt bei wachsender Konkurrenz, ist Marktforschung, kontinuierliche Ideengenerierung und die Erstellung von Prototypen wichtiger denn je, um diese Marktposition nicht zu verlieren.




Weiterlesen

Ideen wirkungsvoll visualisieren

In unseren Workshops generieren Dein Team und Du in kurzer Zeit zahlreiche Ideen. Ein wesentlicher Teil unseres Design Thinking Workshops ist das Prototyping

Hier testet Ihr eine Auswahl Eurer Ideen. Diese könnt Ihr auf unterschiedlichste Art umsetzen. Es kann sich um eine Knetfigur, eine technische Zeichnung oder eine digitale Darstellung, beispielsweise als sogenanntes Mockup, handeln. Letzteres ist eine besonders anschauliche Möglichkeit um verschiedene Designs in der Anwendungsumgebung sichtbar zu machen. Wie würde mein Produkt mit einer anderen Bedruckung aussehen? Wie würde mein Plakat auf dem LED-Board am Pragsattel wirken? Wie wirken die Größenverhältnisse meiner Website auf einem Smartphone? Über Mockups kannst Du anschauliche Prototypen schnell in zahlreichen Varianten generieren. Diese Dummys kannst Du dann anhand von Umfragen, Klickzahlen und weiteren Tools testen.

Fake it till you make it

Wir alle möchten schnell Ergebnisse sehen: Noch vor Montage, Auslieferung, Produktion, sogar noch vor Fertigstellung eines Produkts können wir digital ein realistisches Bild dessen erstellen.

Mit sogenannten Mockups, kannst Du Deine Gestaltung und deren Wirkung im Raum vorab testen und anderen präsentieren. Das Besondere daran ist die Möglichkeit, das Design mit nur wenigen Klicks auszutauschen, sodass Du viele verschiedene Ideen ausprobieren kannst.

Dafür gibt es eine spezielle Ebene in den Mockup-Vorlagen, auf dem du dein persönliches Design als Bild einfügen kann. Automatisch wird es auf das Motiv des Mockups angepasst.

Passgenaue Vorlagen

Im Web sind zahlreiche, teils kostenlose solcher Mockups zu finden. Was aber, wenn Du nicht das findest, was Du benötigst, weil die Standardmaße nicht passen oder Du eine persönliche Note einbringen willst?

Ein Mockup selbst zu erstellen muss nicht aufwendig sein, Du kannst dafür sogar KI Tools nutzen.

blank




Weiterlesen

6 Gründe warum du agiles Arbeiten brauchst

blank

Lange Teambesprechungen zehren an Deiner Motivation? Du möchtest keine Projekte, die sich über Monate ziehen und die am Ende sowieso über den Haufen geworfen werden? Du möchtest lieber schnellere Ergebnisse sehen, die auch beim Kunden gut ankommen?

Wenn das auf Dich zutrifft, dann ist dieser Beitrag genau das richtige für Dich. Hier sind 6 Gründe, warum Du agiles Arbeiten in Deinem Unternehmen brauchst und Deine Arbeit dadurch effektiver wird.

Lange Meetings aber kein Ergebnis?

Jeder kennt es, man sitzt in einem Team-Meeting und es wird über ein wichtiges Projekt gesprochen, aber Du hast das Gefühl alles wird wiederholt und es gibt auch keine neuen Ideen mehr. Man geht aus der Besprechung, weiß gar nicht, was der Auftrag ist oder welche neuen Themen besprochen wurden.

Meetings, bei denen ich ein Teil des Gesprächs bin und nicht nur schweigend dabei sitze, die bringen mich voran. Meetings, bei denen alle zusammenarbeiten und eine Idee aus der anderen entsteht, bei denen habe ich ein gutes Gefühl. Meetings, aus denen ich mit neuen Ideen und Anreizen für meine Projekte herausgehe, spornen mich an.

Was kann man unter Agilität verstehen?

Bevor ich Dir „agiles Arbeiten“ erkläre, möchte ich zuallererst auf Agilität alleine eingehen. Agilität wurde von 17 Softwareingenieuren entwickelt, welche die Softwarebranche revolutioniert haben. Hierfür verfassten sie das „Agile Manifest“ (2001 veröffentlicht), in dem 4 Werte die Grundstruktur des agilen Arbeitens ausmachen. Hinzu kommen noch 12 Prinzipien, die in dem Agilen Manifest zu finden sind und denen sie folgen.

Hinter dem Wort „Agilität“ steckt das Reagieren auf Veränderungen durch äußere Bedingungen, sich Schritte festzulegen und im Fokus zu behalten. Des Weiteren die Zusammenarbeit als Team und die Aufrechterhaltung von grundlegenden Wertemustern. Quasi ein flexibler Umgang auf eintreffende äußere Bedingungen durch Eigeninitiative. Generell lässt sich Agilität auch als ein Mindset verstehen, dass einem hilft mit bestimmten Situationen effektiv umzugehen.

Um so mehr man sich an diese Art zu denken gewöhnt, um so besser kann man auf Ungeplantes reagieren. Hinzu kommt, dass bei Agilität schon im Vorhinein ungeplante Ereignisse mit eingeplant werden. Dies wirkt sich auf die ganze Entwicklung aus und hilft bestimmte Situationen herbeizuführen. Dadurch wird an das Ganze selbstbestimmt herangegangen und nicht reaktiv, wie bei der Flexibilität.

6 Gründe warum du agiles Arbeiten brauchst

1. Anpassungsfähigkeit

In der heutigen Zeit entwickeln sich Trends immer schneller, um hier mit im Rennen zu bleiben, ist Anpassungsfähigkeit eine Grundvoraussetzung. Oft man eine ganz genaue Vorstellung von einer Idee und möchte diese auch genauso umsetzen. Wenn eine unvorhergesehene Veränderung kommt, ist es wichtig, in diesem Moment flexibel und anpassungsfähig zu reagieren.

2. Interdisziplinäre Teams

Ich glaube, einige Leute unterschätzen die Macht unterschiedlichen Denkens. Erst durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Personen aus unterschiedlichen Bereichen bringt es dem Produkt das Gewisse etwas. Denn durch das unterschiedliche Wissen wird der Einzelne mehr gefordert und ein Mehrwert für das Produkt entsteht.

3. Flache Hierarchie

Oft passiert es in hierarchischen Strukturen, dass Personen auf tieferen Positionen sich davor scheuen ihre Meinung zu sagen. Oder, dass die Personen, die eine höhere Position im Unternehmen haben, sich gar nicht die Meinungen und Ideen der anderen anhören. Dies ist bei einer flachen Hierarchie nicht der Fall. Hier ist jedem das gleiche Recht zugesprochen und man begegnet sich auf Augenhöhe. Dadurch entstehen mehr Ideen, die auch zusammen kritisch hinterfragt werden, bis man dann die beste Idee aus allen auswählt.

4. Kommunikation

Kommunikation ist die Basis des agilen Arbeitens. Jedoch ist hier die richtige Kommunikation im echten Leben gemeint und nicht über irgendwelche Medien. Hierbei schafft man Klarheit, wer ist an welchem Schritt und wer hat welche Aufgaben. Nur wenn die Kommunikation offen und direkt verläuft, können die Prozesse reibungsloser verlaufen.

5. Transparenz

Damit das Produkt oder die Idee am Ende wirklich funktionieren, ist Transparenz schon bei den kleinsten Arbeitsschritten wichtig. Transparenz untereinander, mit den Kollegen und aber auch mit dem Kunden. Dadurch werden die Projektfortschritte sichtbar gemacht. Woraus folgt, dass es besser nachvollzogen und aufeinander aufgebaut werden kann.

6. Regelmäßiger Kundenkontakt

Das Ziel des Ganzen ist es, den Kunden zufriedenzustellen. Daher ist es von Vorteil ihn von Anfang an mit einzubeziehen. Regelmäßige Absprache über die bereits gemachten Schritte bauen Vertrauen auf und bringen auch meist wichtige Informationen mit sich.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Methoden eine gewisse Dynamik in dein Unternehmen bringen, die Du dir nicht vorstellen hättest können. Also solltest Du sie ausprobieren, sodass Du die Vorteile selbst siehst. Entscheidend ist jedoch, dass Agilität nicht nur vom Umsetzten unterschiedlicher Methoden kommt, sondern dass es ein Mindset ist, dass Du wirklich verinnerlichen solltest, damit Du auch auf spontane Veränderungen richtig reagieren kannst.



Weiterlesen